Ich träume von einer Pfarreiengemeinschaft, die dem Vorbild der Urkirche nacheifert.
Dies drückt sich darin aus, dass in ihr zeitgemäß
- Gott leidenschaftlich gesucht wird
- die Umsetzung des Willen Gottes an erster Stelle steht
- der Not der Mitmenschen begegnet wird
- das Evangelium Jesu Christi verbreitet wird
- Jünger Christi hervorgehen
- die Gemeinde als Glied der Kirche als ein Herz und eine Seele lebt.
– Pfarrer Michael Kammerlander

Was verbirgt sich hinter der Vision für die Pfarreiengemeinschaft?
Unsere Vision orientiert sich an den Grundvollzügen der Kirche (Gottesdienst/ griechisch liturgia, Verkündigung/ gr. martyria, Dienst am Nächsten/ gr. diakonia, Gemeinschaft/ gr. koinonia). Sie spiegelt den Auftrag der Gemeinde wider. Neben diesen Elementen rückt sie das Thema der Jüngerschaft in den Blick. Alles hält die Suche nach Gottes Willen zusammen.
Als verbindendes griffiges Element wurde die Urkirche gewählt, die als augenfälliges Vorbild dient, mit allen Elementen, die das Leben mit sich bringt. Bewusst wurde ein biblisches Bild gewählt. Gleichzeitig verbindet die Vision die kirchliche Identität mit der heutigen Lebenswirklichkeit. Das Erscheinungsbild von Kirche damals und heute mag sich unterscheiden, der Auftrag Jesu ist derselbe.
Zu den einzelnen Punkten:
Gott gesucht wird:
„Ich will Gott schauen“: diesen Antrieb hatte Theresa von Avila. Gottsuche geschieht vor allem im Gebet und im Gottesdienst, der ja gemeinsames Gebet ist. Jesus hat sehr viel seiner Zeit für die Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, verwendet. Auch die Urgemeinde hat gemeinsam viel gebetet. Das II. Vatikanische Konzil spricht vom Gottesdienst als Anteil an der himmlischen Liturgie. Wir setzen uns ein für eine lebendige Spiritualität, die leidenschaftlich gelebt wird.
Der Wille Gottes an erster Stelle steht:
Jesus wollte den Willen Gottes erfüllen. Gemeinde ist nie Selbstzweck, sondern soll dienen. Da man sich sehr leicht in Nebenthemen verzettelt oder in Aktionismus verfällt, der trotz allem Aufwand fruchtlos bleibt, hilft die Rückjustierung auf den Willen Gottes.
Das Evangelium Christi verkündet wird:
Die Botschaft Jesu ist Dreh- und Angelpunkt kirchlichen Lebens. Seine Worte bewegen, fordern heraus, trösten. Aus ihnen ergeben sich die christlichen Werte. Sein Wort zu kennen und zu leben, macht Christentum aus. Als Jesus die Jünger ausgesandt hat, mit dem Auftrag, das Evangelium zu verkünden, haben sie es getan. Dieser Auftrag ist heute so aktuell wie damals.
Der Not der Mitmenschen begegnet wird:
Nöte sind allgegenwärtig, in unterschiedlichster Ausprägung. Gott zu lieben und den Nächsten zu lieben gehört zusammen. Nach den Möglichkeiten, die uns gegeben sind, versuchen wir, nachhaltig zu helfen.
Jünger Jesu hervorgehen:
Dies greift einen wichtigen Bestandteil der Methodik Jesu auf: er hat die Jünger berufen, ausgebildet und den Auftrag gegeben: „Geht hin und lehrt alle Menschen, macht sie zu meinen Jüngern und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Ohne in die Schule Jesu zu gehen, ist eine Vertiefung des Glaubenslebens schwer möglich. Jüngerschaft heißt, sich in Gott zu vertiefen und sich in den Dienst nehmen zu lassen.
Die Gemeinde als Glied der Kirche als ein Herz und eine Seele lebt:
Dieses Etikett, das die Urkirche bekommen hat: „Seht wie sie einander lieben!“ wünschen wir uns. Nicht nur für uns selbst, sondern für alle.
Man mag sich fragen: Ist dieser Anspruch denn nicht so hoch, dass man dahinter zurückbleiben muss? Ja und Nein, denn es ist der Anspruch Jesu, der nichts fordert, zu dem er nicht die Kraft gibt. Eine Vision muss immer ein Idealbild sein, sonst ist es keine Vision. Ein Idealbild, an dem man sich orientiert und ausstrecken muss. Deshalb:
„Ich träume von einer Pfarreiengemeinschaft, die dem Vorbild der Urkirche nacheifert.
Dies drückt sich darin aus, dass in ihr zeitgemäß
- Gott leidenschaftlich gesucht wird
- die Umsetzung des Willen Gottes an erster Stelle steht
- der Not der Mitmenschen begegnet wird
- das Evangelium Jesu Christi verbreitet wird
- Jünger Christi hervorgehen
- die Gemeinde als Glied der Kirche als ein Herz und eine Seele lebt.
– Pfarrer Michael Kammerlander“
Was hat es auf sich mit unserem Logo?
Das Symbol
Die Taube steht im Alten Testament für „Lebendigkeit“, erinnert an die Taube, die zurückgekommen ist zur Arche Noah und natürlich Gott, den „Heiligen Geist“. Sie ist also ein christliches Symbol par excellence.
Die Zahl 7
Im Logo ist die Taube mit 7 Strichen gezeichnet. Die Zahl 7 verkörpert mehrere Aspekte. Sie steht für die sieben Dörfer unserer PG, für die Kirchen. Gleichzeitig ist sie eine heilige Zahl. (Die Schöpfung ist in 7 Tagen geschildert, am 7. Tag ruhte Gott, 7 Sakramente, 7 Gaben des Heiligen Geistes, uvm.)
Die Farbe
Blau erinnert an den Himmel und das Wasser. Beide spielen eine wesentliche Rolle im kirchlichen Alltag: Das Wasser steht für das Wasser der Taufe und folglich auch das Weihwasser. Dieses findet im kirchlichen Leben einen häufigen Einsatz, als Tauferinnerungswasser, bei Segnungen etc. Es symbolisiert also die Nähe Gottes und seine liebevolle Zuwendung. Im Falle des Himmels verweist die Farbe Blau auf die Wohnstatt Gottes und der Erlösten. Sie steht damit auch für die Hoffnung auf das ewige Leben im Reich Gottes.
Quintessenz
Wenn also in unserem Logo eine Taube in blau gezeigt wird, symbolisiert sie das kirchliche Leben als eine Verbindung zwischen Himmel und Erde, die sich im Lebensvollzug unserer Pfarreien vergegenwärtigt. Gleichzeitig spiegelt sie die Einheit in Verschiedenheit der Kirchen vor Ort wahr, nicht als rein menschengemachtes Gebilde, sondern als von Gott inspirierte Lebenswirklichkeit, in der Gott und Mensch in einem harmonischen Zusammenspiel wirken dürfen.
Das Gebet der Pfarreiengemeinschaft
Herr Jesus Christus,
Du bist das Haupt deiner Kirche. Du liebst uns. Du kennst uns. Du sorgst dich um uns. Sende aus deinen Geist und erneuere das Antlitz der Erde, auch bei uns. Erwecke deine Kirche, auch bei uns! Lass deine Liebe erfahrbar sein, auch bei uns! Du hast uns bis hierher sicher geführt. Du bist treu. Du wirst uns auch weiterhin führen und das gute Werk vollenden, das du begonnen hast. Heiliger Dreifaltiger Gott, Dir sei Dank in Ewigkeit.
Amen.